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Diernæs - Svendborg - Nyborg - Reersø

Offroad-PassagenWellige Straßen nach ReersøDer nächste Tag startet so wie der vorherige aufgehört hat. Das Wetter ist recht nett, wenn auch nicht superheiß. Die Sträßchen schlängeln sich teilweise sogar durch den Wald, auf und ab und meistens klein. Am Wegesrand immer wieder mal ältere Häuser mit Reetdächern. Heute wollen wir schauen, ob die Straßen, die in unserem GPS drin sind, vielleicht minimal zu kurz eingezeichnet und in Echt doch miteinander verbunden sind. Dazu fahren wir einige Kilometer seichte Offroadpisten entlang, Landwirtschaftswege eben. Nach einigem Suchen und Schauen in verschiedenen Sackgassen finden wir schließlich tatsächlich den Weg, der uns zum nächsten Weg hindurch lässt. Einige Kilometer Umweg bleiben uns erspart, die Entdeckerlaune ist befriedigt und die Räder wieder staubig. Genau so hatten wir uns das vorgestellt. Ab jetzt geht's wieder auf gewöhnlichen Straßen nach Svendborg, wo wir Mittag essen, uns ein wenig umschauen und Eis schlabbern. Aber auch heute wollen wir wieder eine der Inseln hinter uns lassen. Der Große Belt trennt uns von der nächsten, eine Brücke verbindet die beiden - leider aber nur für Autos. Radfahrer dürfen mit dem Zug fahren, was nicht mal günstiger ist als die Maut auf der Brücke, vom Rumgehieve der Räder in den und aus dem Zug mal ganz abgesehen. Aber darüber hatten wir uns ja immerhin vorab informiert und so können wir vorher noch ein wenig in Nyborg herumschauen, ein Fort sehen und dann zum Bahnhof fahren. Der Kartenkauf geht immerhin halbwegs einfach, der nächste Zug kommt recht flott und abgesehen davon, dass es halt wie üblich etwas Stress ist, ist es eben "ok". Dennoch sind rund 30€ für 12 Minuten recht ordentlich.
Die nächste Insel will unsere Herzen erst nicht höher schlagen lassen. Es sieht anders aus, nicht so heimelig, sterile, neue Wochenendhäuser. Wir gehen einkaufen, weil wir eben noch was brauchen und finden dabei auf der Gemüsewaage im Supermarkt die Aufschrift "Zitauer Løg", Zittauer Zwiebel also. Da fährt man in die Ferne und was findet man? Erinnerungen an die Heimat. Doch nett.
Wir schauen, was es an Campings in der Umgebung gibt. Stephie hat im Dänemark-Reiseführer gelesen, dass Reersø sehr schön sein soll. Reersø ist eine Halbinsel einige Kilometer nördlich des Großen Belt, also beschließen wir, dort hin zu fahren. Die Straße führt entlang der Küste, gesäumt von vielen Ferienhäusern. Die Gegend hier erinnert Stephie an Bornholm. Martin war dort noch nicht und findet es daher einfach so recht schick. So schick es hier aber auch ist, es zieht sich doch ein wenig hin. Die Bebauung verhindert leider, dass man unbemerkt gewissen menschlichen Bedürfnissen nachkommen könnte, allerdings haben die Dänen auch hiergegen ein Wundermittel: Öffentliche Toiletten. Nachdem diese erreicht und genutzt ist, geht es erleichtert weiter. Wir kommen an einem Campingplatz vorbei und überlegen, ob wir bereits hier einfallen sollen. Allerdings sieht der Platz eher verlassen aus - wenngleich er das vielleicht gar nicht ist, aber wir glauben dann doch, dass der Platz in Reersø schicker sein könnte. Und so fahren wir weiter. Der Wind kommt aus Westen, wir fahren gen Norden und müssen zur Halbinsel hin schließlich direkt in den Wind hineindrehen, was man deutlich merkt. Circa 8 Kilometer führt die Straße gegen den Wind nach Reersø hin. Es ist sehr ländlich und, als wir ankommen, dörflich. Ein kleiner Hügel mit Kirche drauf begrüßt uns im Ort. Der Campingplatz sieht leider nicht viel weniger verlassen aus als der andere, aber auch dieser ist es nicht komplett. Wir bekommen einen Platz für unser Zelt, Kochen und Aufenthaltsraum sind wieder inklusive. Beides kommt uns aufgrund des Mückenaufkommens draußen sehr gelegen. Mit der Nähe zur See ist es auch recht windig, aber das kann für ein trockenes Zelt am nächsten Morgen ja nur vorteilhaft sein.

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