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Tag 1: Olbersdorf - Poděbrady

Die Räder scharren schon mit den ReifenAm 6.9. fahren wir dann schließlich los. 100m später die erste Pause: Um sicher zu gehen, holen wir uns in einer DB-Reiseagentur doch schon mal Radreservierungen für die Rückfahrt - nicht dass sie nachher dann schon weg sind. Übers Zittauer Gebirge hinweg hinein nach Tschechien bei herrlichem Wetter durch wunderschöne, hügelige Landschaften, mit Rückenwind und frohem Mut. Südlich Jablonné v Podještědí lässt uns unsere Orientierung kurz im Stich und wir versuchen uns nach der Richtung zu erkundigen. Erstaunlicherweise finden wir einen jungen Herren, der uns im perfekten Englisch weiterhilft. So kommen wir schnell wieder auf unsere Route. In Mimoň versorgen wir uns erst mal mit tschechischen Kronen, Brötchen, Brot und allgemein etwas zu Essen. Bis zur Mittagspause ist es allerdings noch etwas hin. Deswegen fahren wir parallel zur Straße Nr. 268 durch die Wälder gen Südosten. Dort ist es wieder hügelig und es wird kühler. Der Hunger bewegt uns nun trotzdem zur Mittagspause. Und wie wir da so sitzen und uns stärken, bekommen wir die ersten Regentropfen unseres Urlaubs ab.
Danach folgen einige schlechtere Wegstrecken. Es rumpelt viel unter unseren Rädern, der Asphalt ist aufgebrochen. Unterwegs treffen wir dann eine Gruppe von Mountainbikern. Stephie probiert die Kontaktaufnahme mit einer Mischung aus Polnisch, Französisch und Tschechisch und erfährt, dass es sich um einen Lehrer handelt, der mit seinen Schülern im Rahmen des Sportunterrichts unterwegs ist. Die Straße ist hier wieder besser und wir können ziemlich gut mit ihnen mithalten, bis sich unsere Wege trennen. Vorher fragt er uns noch nach unserem heutigen Etappenziel. Bei der Antwort Kutná Hora meint er, dass das noch 80km seien, also nicht direkt um die Ecke... Damit sollte er auch Recht haben, wir hatten allerdings mit dem Schlimmsten gerechnet, da auf der Website des eigentlich anzusteuernden Campings in Poděbrady stand, dass er wegen Renovierungsarbeiten geschlossen sei.
Etwas später fällt Stephie auf, dass die Cleats in ihren Radschuhen locker zu sein scheinen. Eine kurze Kontrolle bestätigt, dass sie bereits eine Schraube verloren hat und das Halteblech einen Riss aufweist. Wir versuchen also einen Radladen zu finden, in dem wir entweder eine Schraube oder im Notfall neue Cleats kaufen können. In Mnichovo Hradiště finden wir sogar ein Shimano Service Center. Leider haben sie einerseits die Schrauben nicht einzeln (verständlich), andererseits aber auch die nach verschiedenen Richtungen auslösenden Cleats nicht. Sie suchen dann eine passende Schraube aus ihrer Werkzeugkiste heraus, womit uns erst einmal geholfen ist. Die Fahrt kann nun also flott weitergehen - und das ist auch nötig. Denn es sind auch nach Poděbrady noch 50km übrig für heute. Super Wetter und tolle LandschaftAber dank Rückenwind, Sonne und der Motivation der frisch Gestarteten gelingt uns das und wir kommen in Poděbrady an. Der ursprünglich ausgesuchte Campingplatz ist tatsächlich wegen Umbauarbeiten geschlossen, aber man kann uns einen anderen empfehlen. Dieser ist einigermaßen flott zu erreichen, auch wenn wir dafür ein Stück zurückfahren müssen. Dort gibt es nun allerdings keine Rezeption, eher rudimentäre Duschen, dafür aber warmes Wasser am Waschbecken der Toiletten. Wir kochen uns noch etwas, es wird kühler und schnell dunkel. Ums Zelt herum den Krams sortieren, dann ab ins Zelt und die Schlafsackwärme genießen. Der erste Tag ist geschafft.

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