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1. Etappe: Olbersdorf - irgendwo bei Mühlberg/Elbe

Zum Vergrößern anklickenAm 7. September 2005 ging's am späten Morgen los. Zwar wollte ich erst am Freitag in Petersberg und Leipzig sein, jedoch wollte ich nach meiner Wahnsinnstour von Sassnitz nach Niesky im Juli dieses Jahres nicht wieder durch Rekorde glänzen, sondern einfach mal nur recht gemütlich vorankommen. So fuhr ich also erst einmal in Richtung Oppach auf der B96. In dieser Richtung gibt's zwar auch noch den Spreeradweg, jedoch schlängelt dieser sich dann doch recht heftig. Es war das erste Mal, dass ich mit (abgespecktem) Campinggepäck nur auf dem Gepäckträger und nicht auf dem BoB-Anhänger unterwegs war. Dementsprechend änderte sich auch das Fahrverhalten etwas in Richtung "hecklastig", dennoch fuhr es weiterhin stabil und zuverlässig.
In Ebersbach werde ich von einem kleinen Auto überholt, welches kurz später am Straßenrand steht, der Fahrer heftig winkend daneben, ich solle mal anhalten. Na gut, er sah nicht aus, als hätte er böse Absichten. Beim Näherkommen erkannte ich ihn dann als Reporter der Lokalzeitung, ich bremste also meine Fahrt und er fragte mich, ob ich auf dem Weg durch die Oberlausitz sei, was ich verneinte, ich war ja auf dem Weg aus der Oberlausitz heraus. Trotzdem setzte er sein "Interview" fort, fragte mich nach dem Woher und Wohin und ob er denn ein Foto machen könne. Ich sollte ihm etwas Vorsprung geben, damit er sich auch an der Strecke postieren kann. Das Spielchen wiederholte sich noch ein paar Mal, bis er dann kurz vor Oppach genügend Bilder hatte und die Fahrt in seine Richtung fortsetzte, während ich dort auf die B98 abbog. Dieser folgte ich bis Bischofswerda, von wo aus es dann über Rammenau und Ohorn nach Pulsnitz und von da aus entlang des gleichnamigen Flusses ging. Die Strecke fuhr sich angenehm, wenig befahren, dank des Flusses nebenher ziemlich eben. Die gelegentlichen Pflasterabschnitte verschwanden fast vollständig dank der kräftig belasteten Flevofederung.
Als ich die B97 erreicht hatte, schlug ich nun den Weg nach Königsbrück und von da aus auf die B98 ein. Dieser folgte ich allerdings nur bis zum Abzweig nach Stölpchen. Dadurch konnte ich weiterhin über ruhige Straßen fahren. Von dort aus nach Ortrand und über ruhige Straßen (wirklich ruhig und angenehm zu fahren) in die Schraden, einer Niederungslandschaft zwischen Schwarzer Elster und der Pulsnitz. An der schwarzen Elster entlang führt ein Radweg, der die Alternative schlechthin zur B169 bildet. Trotz der Wärme an diesem Tag machte ich dort mal richtig Dampf, mit durchgängig um 27 km/h flog das Flevo dahin, ganz selten mal andere Radfahrer sichtend. Im Schatten eines Baumes pausierte ich kurz und futterte etwas, als wieder zwei Radfahrer vorbeikamen, die ich vorher überholt hatte. Diese wünschten mir guten Appetit und setzten ihre Fahrt fort. Das tat ich nach Beendigung meiner kleinen Mahlzeit ebenfalls und da die "Raserei" schon etwas Kraft gekostet hat und die Uhr schon etwas gegen 16 Uhr zeigte, schaute ich mich im weiteren Streckenverlauf schon etwas nach einem geeigneten Nachtquartier um. Zum Vergrößern anklicken Die Schraden sind zwar recht spärlich besucht, wie mir bei der Durchfahrt schien, allerdings waren auch viele Flächen abzäunt, wodurch sich diese nicht als die erste Wahl erwiesen. Also rollte ich mit etwas weniger Druck weiter entlang der Elster, durchquerte dabei Elsterwerda und fuhr dann Richtung Bad Liebenwerda. Davor jedoch sah ich eine Ausschilderung, die mir sagte, dass ich von da aus auch in Richtung Elbe fahren kann, was mir für den weiteren Streckenverlauf sinnvoll erschien. Auch diese Radroute war prima zu fahren. Alles in allem bin ich sehr angetan von der Radroutenausschilderung im südlichen Brandenburg und nördlichen Sachsen.
Irgendwo unweit der ausgeschilderten Strecke zur Elbe in der Gegend vor Mühlberg fand ich dann zu frühabendlicher Stunde einen schönen Platz, um mein Zelt aufzuschlagen. Am Abend konnte ich noch einige Rehe auf der von da aus einzusehenden Fläche beobachten, ein Mähdrescher und ein Geländewagen kamen noch vorbeigerollt, aber keiner schien etwas gegen meine Anwesenheit zu haben. Nach dem Sonnenuntergang wurde es kalt, richtig kalt. Da es das erste Mal war, dass ich mich innerhalb Deutschlands einfach so "in die Prärie" gelegt hatte, schlief ich etwas unsicher ein. Meine "Bedenken" sollten sich aber als unbegründet herausstellen...
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