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11. Etappe: Örkelljunga Spång - Trelleborg/Sassnitz

Auf dem Acker schlief es sich ganz nett, trotzdem war ich noch sehr müde, als ich gegen 6:30 Uhr aufwachte. Dann gab's ein reichliches Frühstück, bestehend aus dem Pagen-Brot, das ich schon ein paar Tage mit mir rumfuhr und dem Nutellaersatz, einige Scheiben davon. Ach ja, Nutella gab's in Schweden auch, war aber ungleich teurer als das Zeug, das ich gekauft habe. Und Zucker und Schokogeschmack ist in beiden drin. Nach dem Frühstück räumte ich langsam alles zusammen. Natürlich hatte ich es wieder einmal geschafft, das Zelt so hinzustellen, dass morgens auch garantiert kein Sonnenstrahl es trifft oder womöglich auch noch trocknet. Deswegen schleppte ich alles, was nass war, erst einmal an eine sonnige Stelle der Wiese. Um 8:45 Uhr war alles verstaut und es konnte weiter gehen. Schön nach Karte fuhr ich teils größere, teils kleinere Straßen gen Süden, wobei auch die größeren zu ertragen waren, weil sie entweder wenig befahren waren oder zumindest einen breiten Randstreifen hatten. Ohne Verfahrer ging's daher bis Eslöv, wo's Mittag gab: Schokolade und Apfel. Gestern glaubte ich noch, eine Station vor Trelleborg einlegen zu müssen, weil ich es zeitlich nicht schaffen würde. Nun kam aber die Fähre um 22:30 Uhr in Frage. Es ging sehr flott weiter, womit nun langsam, aber sicher auch die 17:45 Uhr-Fähre in greifbare Nähe rückte. Als ich Svetala passierte und dabei ein Schild mit der Aufschrift "Trelleborg 18" sah, war ich beeindruckt, dass ich es tatsächlich schaffen könnte. Zur Feier des Tages soll's Müsli geben, jenes, das ich schon die ganze Zeit durch die Gegend fahre, zu dem aber immer die Milch fehlte, weil es zu warm war. Nun aber sollte das Müslifuttern auf der Fähre zelebriert werden, weswegen ich in Trelleborg im ICA-Supermarkt in der Nähe des Rathauses noch Milch beschaffen musste.Zum Vergrößern anklicken Außerdem geisterte mir während meiner gesamten Tour ein kleiner Plüschelch mit Schwedenflagge im Kopf herum. Als ich dann schließlich einen Souvenirladen gefunden hatte, konnte ich mich davon überzeugen: Es gibt ihn wirklich! Ich nahm gleich zwei, damit die beiden immer jemand haben, dem sie was auf Schwedisch erzählen können.
Beim Checkin zur Fähre sagte man mir, die Fähre hätte 40 Minuten Verspätung. Das bedeutete, dass ich noch etwas länger in der Hitze des vom Himmel donnernden Sonne stehen durfte. Als es dann endlich so weit war, dass wir auf die Fähre durften, sagte mir einer der Mitarbeiter, ich solle das Rad irgendwo an den Rand stellen und festbinden. Den ersten Teil verstand ich ja noch, aber was für Fahrmanöver anvisiert waren, dass das Rad festgebunden werden musste, ist mir nach wie vor unklar. Ich hab's dann doch nicht gemacht, denn das schwere Rad umzuhauen, ist schon sehr schwierig, wenn es erst einmal lehnt. Nun konnte ich nach oben gehen und mir einen schönen Platz fürs Müslifuttern aussuchen. Nachdem es dann verschlungen war, wanderte ich etwas auf der Fähre umher und konnte es fast nicht fassen, dass die hagere und noch immer im Gesicht ziemlich dreckige Gestalt da auf der Spiegelwand ich sein sollte.Zum Vergrößern anklicken Wenigstens beim Gesicht konnte ich dank der Bordtoilette einen gewissen Zivilisationstouch reinbringen. Danach setzte ich mich aufs draußen aufs Deck und schrieb Tagebuch, beobachtete Menschen und Landschaft, als sie wieder näher kam.
Als die Fähre in Sassnitz war, war ich glücklicherweise einer der ersten, die sie verlassen durften. Und so fuhr ich recht flott die lange Rampe herab, die auf der Wartespur Stehenden schauten etwas verdutzt, was da gerade heruntergerollt kam. Ich verließ den Hafen und schwenkte gleich wieder auf die Radweit-Route ein, auf der nach knapp 4 km ein Parkplatz am Rande auftauchte, auf dem allerhand Wohnmobile und ganz am Ende auch zwei Zelte standen. Bei den Zelten lagen Betonplatten, an die ich erst das Rad anlehnte und, nachdem ich überlegt hatte, das Zelt aufzubauen, diese Idee aber verworfen hatte, schließlich Isomatte und Schlafsack drauf ausbreitete. Zelt? Nö, wozu?
Gefahrene Strecke: 140,85 km
Zeit: 7:11:04 h
Schnitt: 19,60 km/h
Höchstgeschw.:45,3 km/h
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